2021/02/01

Mit Author Experience die User Experience optimieren

Autor*innen: Vanessa Schauer & Alexander Sauer

Im Wettbewerb um die digitalen Kund*in ist eine optimale User Experience häufig das entscheidende Differenzierungsmerkmal. Doch wer erschafft eigentlich die User Experience für die Endkund*in? Während die Gestaltung der User Experience (UX) in der Verantwortung der UX-Designer*innen liegt, sind die Websiteautor*innen für die Umsetzung der Designvorgaben verantwortlich. Dennoch hadern viele Autor*innen mit komplexen Benutzeroberflächen, deren Handhabung die Arbeit erschwert und wertvolle Zeit kostet. Die Author Experience (AX) soll hier Abhilfe schaffen. Wird der Fokus von Anfang an auf die Author Experience gelegt, lassen sich Unzufriedenheiten vermeiden und schnellere Ergebnisse erzielen.

Warum die Author Experience zum Erfolgsfaktor der User Experience wird

In den meisten Fällen entwickeln Frontend- und Backend-Developer für die Websiteautor*innen und nicht für den/die Endkund*in. Websiteauto*innen sind daher maßgeblich an der User Experience beteiligt. Dennoch werden sie in den seltensten Fällen auch als User*innen wahrgenommen und in der digitalen Wertschöpfungskette oft vernachlässigt: Benutzeroberflächen sind zu technisch, Konfigurationen bieten zu viele Auswahlmöglichkeiten und Funktionalitäten sind nicht klar ersichtlich. Websiteautor*innen müssen sich in unterschiedlichen Systemen neu zurechtfinden und wertvolle Arbeitszeit in die Suche versteckter Funktionen investieren. Inhalte werden nicht wie geplant eingespeist, Funktionalitäten bleiben unentdeckt und können nicht an das Konzept der Design-Agentur angepasst werden. Im Vorfeld erstellte Mock-ups weichen von der entstandenen Lösung für die realen Websiteinhalte ab. In der logischen Konsequenz leidet darunter auch die User Experience für den/die Endkund*in. Frustrationen sind die Folge einer wenig effizienten Ressourcenverteilung.

Dieses Problem hat unterschiedliche Ursachen: In der Regel arbeiten diverse Entwickler*innen an einem Projekt, das sich in den meisten Fällen über einen längeren Zeitraum erstreckt. Darüber hinaus werden bei einem agilen Vorgehen mit Scrum in den User Stories nur die angedachten Funktionen beschrieben, nicht aber deren Umsetzung. Daraus ergibt sich eine Vielzahl möglicher Lösungswege. Arbeiten die involvierten Entwickler*innen unabhängig voneinander an dem Projekt, erschweren individuelle Bedienweisen der einzelnen Dialoge zusätzlich den Prozess. Ist keine einheitliche Lösung vorhanden, müssen sich Autor*innen bei der Bearbeitung von Inhalten permanent neu orientieren. Was ist also die Lösung?

IBM iX hat mit der Author Experience (AX) eine Antwort auf diese Problematik gefunden. Die Author Experience rückt Websiteautor*innen und ihre Bedürfnisse als User*innen in den Fokus, um ihre Arbeit durch benutzerfreundliche Oberflächen und Handhabung zu erleichtern. Nur wenn Autor*innen für ihre Aufgabe befähigt werden, kann am Ende eine einzigartige und optimierte User Experience (UX) für den/die Endkund*in entstehen.

Wie Sie die Author Experience effizient gestalten

Im Kern sollte sich eine gute Author Experience an den Eigenschaften einer guten User Experience orientieren: Die Software lässt sich intuitiv bedienen und folgt einem vertrauten Aufbau. Dazu bedarf es eines Wiedererkennungswerts und eines konsistenten Interfaces. Eine optimale AX basiert im Endeffekt auf einer durchdachten Informationsarchitektur, die es Autor*innen ermöglicht, an der richtigen Stelle zum richtigen Zeitpunkt die richtige Information zu finden. Auch aussagekräftige Fehlermeldungen können hier helfen.

Aus einem schlüssigen System einer guten AX resultiert ein „faster Time-to-Value“: Autor*innen erzielen in kürzerer Zeit eine höhere Qualität, die wiederum dem/der Nutzer*in zugutekommt. Die Zufriedenheit auf Seiten des Nutzers und auf der Websiteautor*innen steigt durch die Optimierung der Usability und User Experience. Welche Ansätze führen zu einer nachhaltig guten AX?

Hierfür gibt es drei zentrale Ansätze:

  1. „Multi-Purpose Content“: Dieser Ansatz kann durch die Verwendung von (headless)-Content verfolgt werden, bei dem die Quelle immer dieselbe ist. Im Digital Asset Management (DAM) befinden sich sämtliche Contentblöcke wie Bilder, Headline und auch Texte, die unterschiedliche Zwecke bedient können. Was angezeigt wird, hängt von der Komponente ab: Wenn ein Content Piece einen Titel, ein Bild und einen Text bereitstellt, werden für einen Teaser zum Beispiel nur Titel und Bild herangezogen. Wird die Seite angesehen, wird neben Titel und Bild zusätzlich der Text angezeigt – aus derselben Quelle. Die zentralen Vorteile von Multi-Purpose Content sind die Trennung des Contents von den Webseiten und ein aufgeräumtes DAM. Da der Content unabhängig von den Webseiten ist, bleibt bei einer Inhaltsanpassung die Webseitenstruktur erhalten. Was mit Bildern schon Usus ist, wird hier auch für Inhalte und verknüpfte Metadaten angewandt.
  2. Content as a Service – Multi-Purpose Delivery: Dieser Ansatz bereitet Inhalte für den/die Autor*in so auf, dass vorgefertigte Content Pieces direkt genutzt werden können. Die Inhalte werden statisch mit dem CMS je nach Zielgruppe personalisiert. Liegt zum Beispiel Content für Teaser und Seite vor, kann dieser in verschiedenen Kanälen ausgespielt werden – im Newsletter, auf der Homepage oder einem Display. Für diese Ausspielung muss der Content nicht jedes Mal neu eingetragen werden, sondern kann zeitsparend automatisch in das gewünschte System gezogen werden.
  3. Atomic Design: Im Atomic Design bilden die Komponenten Atome, Moleküle, Organismen. Templates und Seiten die Grundlage für ein Design System. Aus kleinstmöglichen Teilen werden die nächst größeren gebaut und die Atome zu Molekülen zusammengesetzt. Werden alle Komponenten konsequent im Atomic Design aufgesetzt, basieren alle Elemente auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Bei Änderungen einer Komponente werden diese automatisch überall dort übernommen, wo diese Komponente referenziert wurde. Die Wiederverwendbarkeit verkürzt die Backend-Entwicklungszeit um bis zu 70 Prozent. Die Effizienz steigt während die Fehleranfälligkeit fällt.

Wie Sie von einer hohen Usability für Autoren profitieren

Das Thema Author Experience und dessen weitreichende Auswirkung wird in Projekten häufig unterschätzt und ignoriert. Dabei ist die AX ist ein zentraler Baustein für eine optimierte Usability und User Experience. Nur wenn der/die Autor*in die Designvorgaben nach seinen Vorstellungen realisieren kann, profitiert davon auch der/die User*in. Es ist daher von enormer Relevanz, Websiteautor*innen funktionale Systeme mit einer hohen Usability zur Verfügung zu stellen.

 

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