21.08.2025

Vom Lastenheft zum Wirkungstreffer: Nutzerzentrierte Systeme für die Verteidigung von morgen

Autor*innen: Adrian Rose-Sassadeck

Ein Mann in einer Militäruniform sitzt an einem Schreibtisch mit mehreren Monitoren, die Karten und Daten anzeigen.

Die Verteidigungsindustrie steht zwischen Innovationsdruck und strengen regulatorischen Anforderungen. In einem Umfeld, das von geopolitischer Unsicherheit und schnellem Technologiewandel geprägt ist, wächst der Bedarf an flexiblen, modularen Lösungen. Durch den Einsatz moderner digitaler Architekturen, agiler Methoden und nutzerzentrierter Prozesse können Verteidigungsunternehmen künftige Einsatz- und Beschaffungsanforderungen effizient und sicher erfüllen.

Warum klassische Digitalisierungsansätze nicht mehr ausreichen

Die Verteidigungsindustrie steht unter doppeltem Druck: Disruptive Technologien wie KI, autonome Systeme oder digitale Plattformen verlangen Geschwindigkeit. Gleichzeitig verhindern komplexe Regularien und aufwendige Nachweispflichten eine schnelle Umsetzung. Klassische Wasserfallmodelle geraten hier an ihre Grenzen. 

Was es jetzt braucht: anpassungsfähige, regelkonforme Organisations- und Entwicklungsmodelle, die Geschwindigkeit ermöglichen, ohne die Sicherheit zu gefährden. Erfolgreiche Pilotprojekte – etwa mit „Military Design“-Prinzipien oder agilen Governance-Ansätzen – zeigen, wie moderne Methoden auch in hochregulierten Kontexten Wirkung entfalten.

Nutzerzentrierung unter Extrembedingungen: UX als Einsatzfaktor

Effizienz beginnt bei den Anwender*innen – besonders im Einsatz. Hier zählt intuitive Bedienung trotz Handschuhen, Dunkelheit oder Stress. UX-Design in der Verteidigung muss deshalb Fehlertoleranz, kognitive Belastung und Umgebungsvariablen mitdenken – ob in Simulationssystemen, Gefechtsständen oder mobilen Wartungslösungen. 

Iteratives Prototyping, konsequentes Nutzerfeedback und Tests unter realen Bedingungen sind kein Extra, sondern Grundvoraussetzung für die Einsatzfähigkeit. Wer zu früh in starre Designs geht, riskiert Funktionsverluste im Feld – Menschenleben geraten unnötig in Gefahr. 

Organisationsentwicklung neu gedacht: Strukturiert agil

Auch hochregulierte Organisationen können agil sein – wenn die Struktur stimmt. Entscheidender als das Framework (ob DevSecOps, SAFe o.Ä.) ist das Zusammenspiel: klare Verantwortlichkeiten, geteilte Zielarchitektur und cross-funktionale Teams, die datenbasiert entscheiden können. 

Wird Produktion durch automatisierte Prozesse und Echtzeitinformationen entlastet, entstehen adaptive Systeme, die schneller reagieren – und dabei gesetzliche, sicherheitsrelevante und operative Anforderungen gleichermaßen erfüllen. 

Von der Theorie zur Wirkung: drei Schritte für skalierbare Digitalisierung 

Viele Organisationen starten über gezielte Pilotprojekte, die Wirkung zeigen und iterativ skalierbar sind: 

  1. Interdisziplinäre Teams statt Abteilungsgrenzen
    Statt starrer Abfolgen zwischen UX, IT, Compliance und Produktion arbeiten bei IBM iX alle Disziplinen synchron. Feedbackzyklen verkürzen sich von Monaten auf Tage, Entscheidungen entstehen dort, wo sie gebraucht werden: im Team.
  2. Echtzeit-Dashboards für bessere Entscheidungen
    Mit den Design-Lösungen von IBM iX behalten Teams jederzeit den Überblick: operative Lagebilder in Echtzeit, klar verdichtet und intelligent ausgewertet – auch durch die Anbindung externer Datenquellen. So lassen sich Abweichungen früh erkennen und Ressourcen gezielt einsetzen. Die Dashboards bilden dabei die Brücke zwischen taktischen Operationen und strategischen Zielen – und machen Tempo, Präzision und Informationslage transparent. Dabei zählt vor allem eins: der Mensch. IBM iX entwickelt UX/UI so, dass Informationen sofort verständlich sind, sich Arbeitsabläufe intuitiv steuern lassen und Entscheidungen leichter fallen. Denn in zeitkritischen Momenten kann gute Benutzerführung Leben schützen – ob im Einsatz auf dem Gefechtsfeld oder in der Fertigung.
  3. Modulares Prozessdesign für flexible Skalierung
    Die Erfolgsstory Die Erfolgsstory IBM Client Zero sowie die ausgereiften Produkte rund um die watsonx Platform werden im Prozessdesign gezielt eingesetzt, um Software- und Produktionszyklen zu entkoppeln. Tests, Compliance-Checks und Updates erfolgen automatisiert – ohne das Gesamtsystem zu beeinträchtigen. Die etablierte Modularität dieser Lösungen ermöglicht parallele Entwicklung, schnelle Reaktionen auf neue Anforderungen und eine sichere Skalierung in regulierten Umgebungen. sowie die ausgereiften Produkte rund um die watsonx Platform werden im Prozessdesign gezielt eingesetzt, um Software- und Produktionszyklen zu entkoppeln. Tests, Compliance-Checks und Updates erfolgen automatisiert – ohne das Gesamtsystem zu beeinträchtigen. Die etablierte Modularität dieser Lösungen ermöglicht parallele Entwicklung, schnelle Reaktionen auf neue Anforderungen und eine sichere Skalierung in regulierten Umgebungen.

Fazit: Neue Produktionslogik für eine neue Realität 

In der Verteidigung reicht Technologie allein nicht mehr aus. Wer auch unter sicherheitskritischen Bedingungen schnell und wirksam liefern will, muss Organisation, Entwicklung und Nutzerperspektive ganzheitlich neu denken. Entscheidend ist dabei nicht nur der Einsatz neuer Tools, sondern die Fähigkeit, modulare Architekturen, agile Methoden und nutzerzentriertes Design so miteinander zu verbinden, dass sie unter regulatorischen Rahmenbedingungen operativ wirksam werden. Erst wenn diese Elemente nahtlos zusammenspielen, entsteht eine neue Produktionslogik – eine, die schneller liefert, präziser trifft und dabei regulatorisch abgesichert bleibt. 

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Adrian Rose-Sassadeck
Client Partner, IBM iX