28/03/2023

„Embrace Equity“ als Führungsprinzip bei IBM iX

Autorin: Isabell Schwanke

Wir wollen Geschlechtergerechtigkeit – und das auf allen Ebenen. Anlässlich des Internationalen Frauentags haben mehrere Mitarbeitende von IBM iX Fragen zu Frauen in Führungspositionen und männlichen Verbündeten beantwortet. Ihre Antworten stimmen uns hoffnungsvoll! Alle sprachen sich für mehr Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit aus.

Wir müssen für Geschlechtergerechtigkeit einstehen. Obwohl dieses Thema schon seit geraumer Zeit auf der Tagesordnung steht, stellen wir immer wieder fest, dass wir gesamtgesellschaftlich und vor allem auch auf dem Arbeitsmarkt noch lange nicht da sind, wo wir gerne sein möchten: die Gender Pay Gap, wenige Frauen in Führungspositionen, sowie Vorurteile sind nach wie vor flächendeckend vorhanden.

Die aktuelle Studie Women in leadership: Why perception outpaces the pipeline and what to do about it vom IBM Institute for Business Value zeigt, dass hinsichtlich weiblicher Führung die Wahrnehmung und Realität weit auseinandergehen. Während die Befragten den Eindruck haben, einer geschlechtergerechten Geschäftswelt näher zu kommen, sind faktisch immer noch nur zwölf Prozent der Führungspositionen durch Frauen besetzt. Weiterhin glaubten 41 Prozent der männlichen Befragten, Männer seien für ihren Job besser geeignet. Und das trotz der eindeutigen Vorteile, die eine geschlechterbalancierte Führung mit sich bringt. In Bezug auf die Leistung zeigten die Beispiele der Studie, dass dadurch ein um bis zu 19 Prozent höheres Umsatzwachstum erzielt wird. Auch Innovation, Mitarbeitendenbindung und allgemeine Vielfalt fördere eine geschlechtergerechte Führung, so das Ergebnis der Studie.

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentags haben sich IBM iX Mitarbeiter*innen aus dem DACH-Raum und Kroatien mit dieser Thematik beschäftigt. Jede*r von ihnen hat Fragen zu geschlechtergerechter Führung, ganzheitlicher Förderung von Frauen und männlichen Verbündeten beantwortet.

Wir haben die Antworten hier zusammengefasst:

Tanja Waldeck, Co-Lead IBM iX DACH auf LinkedIn

Wo beginnt weibliches Empowerment für Dich?

Für mich beginnt es in der Kindheit. In meiner Familie wurden wir in unseren Träumen unterstützt, und das Geschlecht machte keinen Unterschied – ich war ein Mädchen und mein Bruder ein Junge. Ich bemühe mich, meine Töchter auch auf diese Art und Weise zu unterstützen. Sie sind jetzt zwölf Jahre alt und ich versuche, ihnen zu sagen: Findet Eure Leidenschaft, strebt danach. Und wenn es etwas gibt, bei dem ihr Hilfe braucht, dann fragt danach. Versucht es einfach und kämpft weiter, und dann genießt Euren Erfolg. Erfülle Dir Deine Träume, es gibt immer einen Weg.

Die jüngste IBV-Studie hat gezeigt, dass insbesondere aus der mittleren Altersgruppe nicht genügend Frauen für Führungspositionen zur Verfügung stehen – Was wird bei IBM iX getan, um diese Lücke zu schließen?

Nun, bei dieser speziellen Lücke spielt oft die Familie eine Rolle. Wir bei IBM iX unterstützen junge Führungskräfte mit flexiblen Arbeitsumgebungen, mit Schulungen und mit Mentoring. Am wichtigsten ist es, dass wir auf ihre Bedürfnisse hören, denn die sind unterschiedlich. Und wir gehen mit gutem Beispiel voran: Wir haben fantastische weibliche Führungskräfte, die sich mit anderen Frauen austauschen, sie ermutigen und ihnen helfen, ihre Träume zu verwirklichen.

Elke Röttgen, Chief Operating Officer IBM iX Berlin auf LinkedIn

Wie willst du andere Frauen für einen Job als Führungskraft inspirieren?

Ich versuche, sie zu inspirieren, indem ich authentisch und zugänglich bin. Ich möchte zeigen, dass man keine Rolle spielen muss, um eine weibliche Führungskraft zu sein. Stattdessen ist es großartig, Verantwortung zu tragen und Einfluss darauf zu nehmen, wohin sich das Unternehmen entwickelt.

Wie motivierst du die Mitarbeitenden bei IBM iX, sich mit Themen wie „Frauen im Business“ und „Frauen in Führungspositionen“ zu beschäftigen?

Wir haben dafür verschiedene Formate. Darunter ist zum Beispiel unser Diversity- und Inclusion-Team, das sich um die Gleichstellung der Geschlechter kümmert und sicherstellt, dass wir unsere diesbezüglichen Themen und Ziele weiterverfolgen. Wir bieten außerdem „Lunch and Learn“-Formate für alle Mitarbeiter*innen an, oder auch die „Women at iX“-Gruppe, in der junge Fachkräfte erfahrenere Führungskräfte befragen können. Dies geschieht in einem geschützten Raum, das ist für mich das Wichtigste.

Christina Schiffler, Executive Director and IBM Design Principal, IBM iX Berlin auf LinkedIn

Was stimmt dich hoffnungsvoll in Bezug auf Frauen in Führungspositionen bei IBM iX?

Wenn ich über das Thema weibliche Führung bei IBM iX nachdenke, dann fällt mir vor allem das Thema Energie ein – Begeisterung, Leidenschaft und Stolz auf die Projekte, auf die Teams, auf das, was wir bei unseren Kund*innen abliefern. Insofern gibt es da jetzt gar keinen Unterschied zu den Männern.

In meinen Augen gibt es ein anderes Bewusstsein für das Thema Leistungsfähigkeit. Eine Kollegin hat mir kürzlich erzählt, dass sie auf der Suche nach der richtigen Work-Life-Balance für sich entschieden hat, ihre Führungsposition abzugeben. Einfach, weil sie den Eindruck hatte, dass es das Beste ist für sie. Für sich selbst, aber auch für ihr Team. Das hat mich sehr stolz gemacht, weil es genau das ist, was ich meine: Nämlich, dass Frauen ein anderes Bewusstsein für das Machbare haben.

Markus Dietrich, Chief Executive Officer IBM iX Düsseldorf, Austria, and Croatia auf LinkedIn

Wie können Männer ihre Kolleginnen besser unterstützen und sich für sie einsetzen?

Es gibt eine Menge Dinge, die Männer tun können, um Frauen zu unterstützen. Ich möchte zwei Themen ansprechen. Das erste ist das Herstellen eines sicheren Umfelds: Männer können definitiv dazu beitragen, ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle Personen unbeschwert bewegen können.

Der zweite Punkt, den ich erwähnen möchte, ist die gemeinsame Verantwortung: Männer können durchaus unterstützen und Verantwortung teilen, vor allem wenn es um unbezahlte Arbeit geht, wie die Betreuung von Kindern oder die Pflege von älteren oder kranken Menschen in der Familie. Hier ist immer noch viel zu tun.

Dominik Multhaupt, Executive Director Public IBM iX Berlin auf LinkedIn

Wie stellst du sicher, ein Verbündeter zu sein?

Wir Menschen neigen dazu, uns schnell in Schubladen zu stecken, weil wir denken, dass es uns dabei hilft, der Komplexität des Alltags besser zu begegnen. Das funktioniert so natürlich nicht. Wir sind alle sehr unterschiedlich – egal ob es das Geschlecht oder die sexuelle Orientierung ist, ob wir neurodivers oder neurotypisch sind – all das muss berücksichtigt werden. Es gibt ein schönes Zitat von Ernst Ferstl: „Schubladendenken ist die Gelbsucht des Geistes“ – das finde ich sehr treffend.

Als Verbündeter versuche ich daher in erster Linie möglichst viel zuzuhören, zu verstehen und zu lernen, was das Leben meiner Mitmenschen ausmacht. Damit ich am Ende des Tages der Individualität der Menschen gerecht werde, sie aber gleichzeitig gleichwertig behandele. Und dafür muss man sehr viel zuhören und sehr viel verstehen.

In ihren persönlichen Statements sprachen sich alle für Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit aus. IBM iX arbeitet daran, diese Gerechtigkeit zu erreichen und Frauen für Führungspositionen zu motivieren. Denn Gerechtigkeit und die Stärkung von Frauen sind Themen, die nicht nur einmal im Jahr, sondern jeden Tag zur Sprache gelebt werden sollten.

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